Angeln in Ozeanien
Wenn ein Kontinent bereits den Begriff „Ozean“ in seinem Namen enthält, muss man kaum Worte darüber verlieren, daß sich hier alles ums Meer dreht. Gemeint sind hierbei Australien selbst sowie die nördlichen Nachbarn (Papua Neuguinea) und die Inseln im Osten — also unter anderem Neuseeland. Da sich der gesamte Bereich über mehrere Klimazonen erstreckt, ist auch die Fischerei entsprechend vielfältig. Im tropischen Norden sind die klassischen (Little) Big Game Fische anzutreffen, während im tiefen Süden Neuseelands mit seinen kalten Fjorden die Fischerei fast schon an Norwegen erinnert.
Die Angeltechniken erstrecken sich über Poppern, Jiggen und Trolling im Norden des Kontinents bis hin zum Naturköder- und auch Tiefseefischen im Süden. Besonders herausstechende Reviere sind hier bei das Great Barrier Riff (eines der weltbesten Gebiete zum Fischen auf Black Marlin, aber auch sehr gut für Giant Trevally), welches sich an der Nordostküste Australiens (bei Cairns) befindet, dann das Ningaloo Riff im Westen Australiens (bei Exmouth) und — nicht zu vergessen: Die Nordostküste von Neuseeland der wohl weltweit besten Fischerei auf Schwertfisch.
Fischarten
Black Marlin
Die zweitgrößte Marlin-Art – wobei, wenn man nach dem immer noch gültigen IGFA Weltrekord (Black Marlin: 1560 Pfund, Blue Marlin: 1402 Pfund) gehen würde, wäre der Black Marlin sogar vorne. Berufsfischer haben allerdings schon deutlich größere „Blues“ gefangen.. Egal — in jedem Fall ein gigantischer Schwertträger, der aufgrund der Ähnlichkeit zu seinem blauen Artverwandten auch nur von Experten auf den ersten Blick unterschieden werden kann. Das australische Great Barrier Riff dürfte weltweit zu den besten Fanggebieten zählen. Gefischt wird mit Schleppködern (Lures) und Pitchbaits (Naturköder).
Schwertfisch
Um diesen Schwertträger, der im lateinischen „Xiphias Gladius“ genannt wird, also der „Gladiator“ der Meere, sammeln sich viele Mythen aber auch zahlreiche wahre Geschichten. Kaum ein Fisch, der so aggressiv zur Sache gehen kann — es gibt belegte Berichte, wo der „Gladiator“ Tauchboote angegriffen und sich hierbei sogar mit seinem langen Schwert in den Bootsstrukturen verkeilt hatte. Andere besagen, daß er die Rümpfe von kleineren Fischerbooten mit seinem Schwert durchbohrt hatte. In jedem Fall stellt der Drill mit einem Schwertfisch auch für Angler und Gerät eine große Herausforderung dar und kann manchmal mehrere Stunden dauern. Einer der absoluten Hotspots für den „Broadbill“ (wie er im englischen genannt wird) ist der Norden Neuseelands. Hier wird an den „Drop Offs“, also den Kontinentalabhängen, tagsüber in 500-600 Metern Tiefe mit Naturködern gefischt. Eine — wohl einmalige — Angeltechnik, bei der sogar Posen (!!) zum Einsatz kommen, wurde genau hier eigens für die Fischerei auf die Schwertfische entwickelt. Normal sind Fische in der 100-200 Pfund Klasse. Aber auch Schwertfische können es auf „Grander“ Größe (also über 1000 Pfund) bringen.